Die Geschichte des Rinderstalls ist eng mit der Sankt
Andreasbergs verbunden. Seit 1870 waren das Odertal und die Wälder um den
Rinderstall Sommerweide der Andreasberger braunen Harzrinderherde.
Während das Milchvieh der Bergstadt morgens auf die Waldweiden und abends
wieder in die heimatlichen Ställe getrieben wurde, blieben Hirte und Rinder
während der gesamten Sommermonate hier unten im Tal. Das Gebäude
"Rinderstall" diente als Wohnung für den Hirten und als Stall für
die Rinder. Die Hirtenfamilie hielt sich zudem in einer separaten Abteilung des
Stalles einige Kühe für den Eigenbedarf und für ein frisches Milchgetränk
für vorüberziehende Wandersleute. Die waren hier nämlich schon immer
willkommen, und bald galt es an manchen Tagen mehr Wanderer als Rinder zu
versorgen.
Kein Wunder also, dass der Rinderstall bereits in 50er Jahren zur
Wandergaststätte avancierte.
Im Laufe seines Daseins veränderte der Rinderstall ganz unfreiwillig sein Gesicht, denn gleich zweimal
brannte er völlig nieder, einmal im Jahre 1903 und zuletzt 1985. Seit 1986
präsentiert es sich im heutigen Glanz.
Am 01. Januar 1994 wurde der Nationalpark Harz gegründet. Von diesem Zeitpunkt
an ist der Rinderstall Schmuckstück des Naturschutzgebietes, in einer überaus
reizvollen, noch heilen Natur und ist so nur den lauffreudigen Personen vorbehalten. |